Die Idee der Fahrradschnellstrecke zwischen Wolfsburg und Braunschweig, die ursprünglich vorsah, für Fahrräder und E-Bikes – auch der schnelleren Art bis zu 45 km/h – eine reibungslose Fahrt zwischen den beiden Städten zu gewährleisten ist zur Zeit aus zwei Gründen nicht mehr umsetzbar: die in der Mitte gelegene Gemeinde Lehre sieht wegen zu wenig Nutzung keine Vorteile, sich an der Finanzierung zu beteiligen und die Straßenverkehrsordnung sieht vor, dass nur E-Bikes bis 25 km/h Höchstgeschwindigkeit Fahrradwege nutzen dürfen. Der Geschwindigkeitsvorteil, mit dem Jahre für die S-Pedelecs auf dieser Strecke geworben wurde, ist damit dahin. Nur, wenn ein solcher Weg auch für Kleinkrafträder (Mopeds, Mofas, etc.) zugelassen werden würde, wäre die Nutzung auch mit S-Pedelecs bis 45 km/h Höchstgeschwindigkeit nutzbar.
Die beiden Mittelstandsvereinigungen fordern daher: Jetzt die Chancen für autonomes Fahren nutzen und die Planung einer Fahrradschnellstrecke an dieser Stelle neu denken! An dieser Stelle würde es sich zur Lösung des Braunschweig-Wolfsburger Pendelverkehrsproblem eignen, eine Teststrecke für autonom fahrende Fahrzeuge einzurichten, die mittelfristig zu einem autonom fahrenden Pendelverkehr ausgebaut werden kann.
Denken wir inovativ und bieten wir den in der Region ansässigen Unternehmen einen Showroom für autonomes Fahren: wir in der Region sind die Autoregion. Wir haben Unternehmen, wir haben Forschungseinrichtungen, wir haben die motivierten Einwohner –alles zusammen beste Voraussetzung dafür, die Zukunft des Automobils, nämlich das autonome Fahren auch hier vor Ort testen zu lassen. Mit den Ansätzen, die wir in den Unternehmen und Forschungseinrichtungen vor Ort haben, fehlt eine richtige Teststrecke – getrennt vom Alltagsverkehr, um autonomes Fahren auf längeren Strecken sicherheitsbewußt zu prüfen. Die Daten für das autonome Fahren werden wir in Zukunft aus dem bereits eingerichteten Testfeld Niedersachsen für autonomes Fahren aus dem Straßendreieck Hannover, Hildesheim, Braunschweig aus dem Alltagsverkehr gewinnen können. Umsetzen könnten wir es dann auf einer solchen Strecke, die allein für autonom fahrende Fahrzeuge reserviert ist
Hierfür würde sich eine Strecke zwischen Braunschweig und Wolfsburg besonders gut eignen, da diese Strecke bei Erfolg durch Pendler auch genutzt werden kann. Den Sicherheitsbedenken, denen das Testen von autonom fahrenden Fahrzeugen im allgemeinen Straßenverkehr begegnet, würde ebenfalls Genüge getragen: getrennt vom alltäglichen Verkehr könnte hier in Ruhe die Zukunft des Automobils ausgetestet, erforscht und erlebt werden. Wer, wenn nicht unsere Region, kann so etwas bieten? Die Tatsache, dass wir hier so etwas vor Ort haben mit der einmaligen Situation, dass wir eine alltäglich nutzbare Strecke umfunktionieren können, ist genial. Wir sollten diese Möglichkeit nutzen. Denken wir nach vorne – von autonom fahrenden Fahrzeugen hat die gesamte Bevölkerung etwas und nicht nur Fahrradfahrer. Dadurch, dass wir hier an den Universitäten und Forschungseinrichtungen haben, die sich mit diesem Thema beschäftigen, besteht auch die Möglichkeit, für die Finanzierung Drittmittel, auch über die EU einzuwerben. Der bestehende Fahrradweg zwischen Braunschweig und Wolfsburg soll dafür nicht zurückgebaut werden.
Langfristiges Ziel sollte es sein, auf dieser Strecke einen Pendelverkehr zwischen Wolfsburg und Braunschweig mit autonom fahrenden Fahrzeugen zu installieren.
Und damit auch Fahrradfahrer diese Strecke nutzen können, fordern wir, im Rahmen einer Sondergenehmigung des Bundesverkehrsministereiums auch Fahrradfahrern unter Einschluß der schnellen S-Pedelecs diese Nutzungsmöglichkeit zu eröffnen.
V. i. S. d. P.
Antoinette von Gronefeld (MIT Braunschweig) und Kai Kronschnabel (MIT Wolfsburg)
Rückfragen an: info@mit-wolfsburg.de oder info@mit-braunschweig.de